Unser Wald ist unverzichtbar !

(Ein Beitrag von Marco Dockhorn)

helgaschrder Wald kl

Stürme, extreme Dürre und Schädlings- und Borkenkäferbefall hat den heimischen Wäldern in den vergangenen Jahren immens zugesetzt. Die trockene Wetterlage hat sich vielerorts auch im vergangenen Jahr fortgesetzt. Große Teile des Fichtenbestandes sind abgestorben. So leider auch in den Wäldern unserer Region. Wir haben uns vor:Ort in Neuenheerse mit Wilfried Drüke, dem Betreuer der Stiftswälder, getroffen.

Zugegeben, der Wald hinterm Stausee gleicht einer Ruinenlandschaft. Hier sind die Schäden der vergangenen Jahre nicht zu übersehen. Aber es tut sich etwas Positives !

Aufforstung im ehemaligen Stiftswald Neuenheerse

Die Kulturstiftung Generalkonsul Schröder hat den ehemaligen Stiftswald des Damenstiftes im Jahr 2020 zurück gekauft, nun ist es dem Stifter und der Stiftung ein großes Anliegen, die kahl liegenden Waldflächen wieder aufzuforsten. Zu Ehren seiner Frau Helga, trägt der Wald nun auch den neuen Namen „Helga-Schröder-Wald“, aufmerksame Spaziergänger, haben sicherlich schon die angebrachten Schilder gesehen. Für die Neuenheerse Bürgerinnen und Bürger ist der Rückkauf des ehemaligen Stiftswaldes eine schöne Angelegenheit gewesen.

Eine besondere Herausforderung dabei ist es, einen Wald zu formen, der dem Klimawandel gerecht werden kann. Dies kann nur gelingen, wenn bei der Auswahl der Baumarten für die Neupflanzung die richtige Wahl getroffen wird, ein schwieriges Unterfang erklärt uns Wilfried Drüke. Nach einer ausführlichen Analyse der Standortverhältnisse und unter Berücksichtigung des zu erwartenden Klimawandels, mussten Baumarten gefunden werden, die zukünftig gesund und wuchskräftig sind. Gleichzeitig aber soll der unverzichtbare Rohstoff Holz erzeugt werden, der auch zukünftig als Baustoff global wichtig bleibt. Um die 15.000 Baumsetzlinge wurden und werden im neuen Helga-Schröder-Wald für die Zukunft gepflanzt.

Die Kulturstiftung möchte zudem aus Wald-Erträgen einen Teil Ihrer kulturellen Aufgaben finanzieren u.a das weit über die Region bei Besuchern beliebte Wasserschloss in Neuenheerse, mit seinen interessanten Ausstellungen.

Ein Blick in die Glaskugel wie sich das Klima in den nächsten Jahrzehnten entwickeln wird gestaltet sich schwierig, deswegen es ist wichtig eine Vielzahl von Bäumen auszuwählen – so lasse sich das Risiko mindern, so Wilfried Drüke.

So wurden nun im Stiftswald folgende Holzarten gepflanzt: Eiche, Buche, Ahorn, Wildkirsche, Linde, Walnuss, Schwarznuss, Edelkastanie, Weisstanne, Küstentanne, Lärche, Kiefer, Douglasie und Zeder. Dabei wurden immer Flächen frei gelassen, die der natürlichen Waldentwicklung überlassen sind. Dort werden sicherlich die Holzarten Birke, Eberesche, Weide, Aspe, Fichte und andere das Feld erobern. Es entsteht so ein Wald der trotz Klimawandel sehr vielfältig ist und seine Funktion wie Artenvielfalt, Wasserhaushalt, Schutz und Erholung, Holzerzeugung, Luftreinigung und noch vieles mehr erfüllen kann. Den eines sollte jedem klar sein – Unser Wald ist unverzichtbar !

Die Maßnahme ist mit erheblichen Kosten verbunden, die zum Teil durch Förderung des Landes NRW abgemildert werden. Den Hauptteil trägt die Kulturstiftung Schröder.

Es wird zwar noch lange dauern, bis hier wieder ein dichter Wald entsteht, doch wenn Mensch und Natur nun Hand in Hand arbeiten, wird der Wald wieder sehenswert. Der Mensch muss am Ende aus den Fehlern lernen. Mit dem letzten Blick über die viele Fußballfelder große Fläche keimt nun Hoffnung auf in einigen Jahren wieder mitten im Wald zu stehen anstatt auf einer kahlen Fläche.

Wir bedanken uns bei Herrn Drüke für den spannenden Einblick !

 

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