Schleicht die Sauer unter dem Ellerbach nach Paderborn?

Als Reaktion auf den Artikel "EGV Neuenheerse wandert im Tal der Sauer" erreichte mich die Rückmeldung eines aufmerksamen Lesers.

Aufgrund seines Hinweises wollte auch ich es genau wissen und nahm Kontakt zu Herrn Finke von der Biologischen Station Kreis Paderborn - Senne e. V. auf. Ich bat ihn um weitere Erläuterungen zum Thema: "Wasser der Sauer verschwindet".

Herr Finke stellte mir dankenswerter Weise folgende Informationen zur Veröffentlichung zur Verfügung:

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Sie haben das auf Ihrer Webseite völlig richtig formuliert: Das Wasser der Sauer verschwindet übrigens bei Grundsteinheim in der Erde, um im Paderquellgebiet in Paderborn wieder hervorzutreten.

Falsch ist dagegen möglicherweise die Vorstellung (...), dass sich die Sauer (als Fluss oder irgendwie definierbare (lat.: abgrenzbare]Wassermenge) unterirdisch in einer Art Kanal durch die Paderborner Hochfläche schlängelt um als Pader wieder das Licht der Welt zu erblicken. Tatsache ist, das Wasser der Sauer versickert bei Grundsteinheim (und vielen anderen Stellen) und ist dann Teil der riesigen Wassermenge („unterirdischer See“ habe ich auf der Wanderung erläutert) in den Klüften der Paderborner Hochfläche. Zusammen mit dem Wasser von Eller, Beke, Altenau (...). Am Quellhorizont der Hellwegbörde tritt dieses (namenlose) Wasser dann u. a. als Paderquelle wieder zu Tage. Wasser der Sauer ist auch dabei. Sauerwasser wird aber auch noch an anderen Quellen zu Tage treten.

Die Vorstellung, dass die Sauer als Pader wieder zu Tage tritt (und die Alme als Heder) rührt von Färbeversuchen um die Jahrhundertwende (19./20.) und noch älter, die stark auf die Flussläufe fokussierten. Das hat vermutlich einen ganz pragmatischen Bezug, weil an dem Wasser Wasserrechte (Betriebe von Mühlen, Fischteichen) und die Nutzung als Trinkwasser fürs Vieh hingen und es eine sehr lebensnahe Frage war, ob z. B. Schwalglöcher in der Sauer bei Grundsteinheim (oder in der Alme bei Brenken) einfach abgedichtet werden können.

Die Original-Quelle für diese auf dem Indiz des gefärbten Wassers hergeleitete Theorie ist übrigens die Arbeit von Hans Stille (1903).

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