Rückbau soll Überstauung des Nethestausees vermeiden
(tk) Langanhaltender Niederschlag und Starkregenereignisse begünstigen ansteigende Pegel in Gewässern und führen oft zu Hochwasser. Zur Vorbeugung von Schäden an Mensch und Infrastruktur durch Hochwasser ist ein zuverlässiger Hochwasserschutz unumgänglich. Daher werden in regelmäßigen Abständen auch Talsperren durch die Bezirksregierung kontrolliert und auf den neusten Stand gebracht. Der Stausee, auch Nethestausse genannt, in Neuenheerse ist nicht nur ein einfaches aufgestautes Gewässer, sondern wird als Talsperre geführt. Die Talsperre wurde übrigens 1975 angelegt und hat eine Länge von knapp 450 m und eine Breite von teilweise 80 m.
Damit auch hier bei einem Hochwasserereignis die Sicherheit gegeben ist, wird der Nethesausee regelmäßig durch die Bezirksregierung geprüft. Bei der letzten Überprüfung wurden die Stege am Stauwerk der Talsperre in Augenschein genommen.
Der Rückbau der Stege am Stauwerk der Talsperre von Neuenheerse soll für mehr Hochwasserschutz sorgen
Nach Begutachtung wurde nun von der Bezirksregierung der Rückbau der Stege an der Talsperren (Stauwerk) angeordnet. Mit dem Abbau und dem Abtransport wurde die Firma Zimmerei Auge aus Dringenberg beauftragt. Nachdem auch der Angelsportverein Neuenheerse über den Abbau informiert wurde, entschlossen sich die Mitglieder beim Rückbau behilflich zu sein. So wurde der Arbeitseinsatz vom Angelsportverein am Samstag, dem 6. November genutzt, um die notwendigen Vorarbeiten zu leisten. Auf Nachfrage beim Angelsportverein zum Arbeitseinsatz wurde uns mitgeteilt:
"Wir wurden als Nutzer desr Talsperre über die bevorstehenden Arbeiten informiert. Da wir unseren Nethestausee das ganze Jahr über hegen und pflegen, haben wir uns dazu entschieden freiwillig bei den Arbeiten zu helfen. Zu den Maßnahmen und den Entscheidungen, die zum Rückbau der beiden Stege geführt haben, können wir keinen Kommentar abgeben.“
Nachdem die Schutzgitter am Stauwerk der Talsperre abmontiert wurden, die für die Fische als Schutz dienten, damit diese bei erhöhtem Pegelstand nicht über die Staumauer schwimmen, ging es an die beiden Stege. Mit vereinten Kräften wurden die Schrauben gelöst und einzelnen Verbindungen mit der Flex durchtrennt. Kurz nach 10 Uhr positionierte sich der Kranwagen der Firma Zimmerei Auge aus Dringenberg am Stauwerk. Mit dem Kranwagen wurden nun die Stege, die links und rechts als Schutz dienten, aus ihren Verankerungen gehoben. Dabei musste immer wieder von Hand die eine oder andere Schrauben weiter gelöst werden. Am Ende wurden die beiden abmontierten Stege zum Abtransport auf einen Anhänger verladen.
Nun ist der Blick auf den treppenförmigen Ablauf am Stauwerk auf beiden Seiten frei. Hier stürzt das Wasser knapp 7 Meter in die Tiefe, bevor es dann durch den Kanal die Talsperre in Richtung Willebadessen verlässt. Die Begründung des Rückbaus, so wurde uns mitgeteilt, liegt darin, dass im Hochwasserfall die Abläufe frei sind und somit keine Überstauung des Nethestausees stattfinden kann. Ein erhöhtes Volumen (Gesamtstauraum 0,14 Mio. m³) bringt mehr Druck auf den Deich der Talsperre und beim Überlaufen des Wassers könnte diese an Stabilität verlieren und im schlimmsten Fall wegbrechen.
Die unkontrollierten Wassermassen der ca. 4,5 Hektar großen Talsperre könnten so zum Beispiel in Willebadessen für Hochwasserschäden führen. Der Hinweis am Ende noch für alle Besucher und Nutzer der Talsperre in Neuenheerse: Das Betreten der treppenförmigen Wasserabläufe ist gefährlich und Eltern sollten in diesem Bereich besonders auf Ihre Kinder achten. Auch wer die Talsperre mit einem Boot befährt, sollte genügen Abstand zum Stauwerk und den Abläufen einhalten.
Beitrag und Fotos: Tobias Kröger