Patronatsfest in Neuenheerse
Es war um das Jahr 887, als unter dem vierten Paderborner Bischof Biso (887-908) die Überführung der Gebeine der Hl. Saturnina aus dem französischen Ort Sanctis, dem heutigen Sains-les-Marquion, nach Neuenheerse erfolgte. Der Überlieferung nach sollen zeitgleich die Gebeine der Hl. Fortunata, die als Nebenpatronin der Kirche benannt wird, aus Rom nach Heerse übertragen worden sein.
Anlässlich des Saturninenfestes werden ihre Reliquiensärge mit vergoldeten Zierschreinen (siehe Foto) umhüllt, die der Dringenberger Künstler Heinrich Gröne im ersten Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts aus Holz geschaffen hat.
Am Abend des Christi Himmelfahrt-Tages werden die Schreine um 19 Uhr feierlich aus der Krypta in die Mitte der Kirche erhoben. Dazu wird durch die örtliche Bläsergruppe ein dreifacher Tusch, der ursprünglich aus dem Oratorium "Paulus" (1836) von Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809-1857) stammt, im Wechsel mit dem Saturninenlied, erklingen. Damit wird die Gegenwart der Heiligen angekündigt.
Am darauffolgenden Sonntag, dem 13. Mai 2018, feiert dann die Pfarrgemeinde das Fest ihrer Schutzpatroninnen, der Hll. Saturnina und Fortunata. Um 09.00 Uhr beginnt das Festhochamt zu Ehren der beiden Kirchenpatroninnen und aller anderen Heiligen, deren Reliquien in der Kirche aufbewahrt werden. In diesem Jubiläumsjahr darf die Pfarrgemeinde dazu Gäste aus der Partnergemeinde Sains-les-Marquion besonders willkommen heißen.
Nach dem Gottesdienst folgt die große Reliquienprozession zum Saturninenkreuz, die von den Schützenbruderschaften aus Neuenheerse und Kühlsen begleitet wird. Mit Rückkehr in die Pfarrkirche endet dann mit dem „Te Deum“ die kirchliche Feier.
Danach sind alle zum Saturninenbrunch auf dem Kirchparkplatz herzlich eingeladen.
Text und Foto: Franz Becker