Digitalisierung in St.Kaspar
(gym) Es ist Montagmorgen, halb acht, in einer Klasse des Mittelstufentrakts von St. Kaspar. Die erste Stunde beginnt wie gewohnt mit dem Morgengebet. Zügig geht es dann weiter mit der Besprechung der Hausaufgaben. Franziska (Name geändert) hat sich zum Vorstellen der Hausaufgaben gemeldet; sie legt ihr Heft unter die Dokumentenkamera, zoomt mit Blick auf das Beamerbild ihre Lösung auf maximale Größe und stellt dann vor, was sie erarbeitet hat. Verbesserungsvorschläge der Mitschülerinnen und Mitschüler, die Franziska in ihr Heft übernimmt, sehen die anderen sofort auf dem Beamerbild.
(Schülerinnen diskutieren mit ihrem Chemielehrer die mit dem iPad über spezielle Sensoren aufgenommene Titrationskurve)
Eine Dokumentenkamera gehört am Gymnasium St. Kaspar in jeder Klasse zur Standardausrüstung, ebenso der zugehörige Beamer, ein WLAN-Zugang und eine leistungsfähige Lautsprecheranlage; eine gute Tonqualität ist vor allem für die Fremdsprachen wichtig. „Die in jedem Klassenraum zur Verfügung stehende Technik projiziert jedes Bild praktisch und schnell an die Wand. So können im Handumdrehen Bilder, Texte und Schülerprodukte für alle sichtbar gemacht und bearbeitet werden“, sind sich Deutschlehrerin Christin Johlen und Informatiklehrer Ulrich Block einig. Chemielehrer Martin Bernard ergänzt: „ Mit unserer guten Infrastruktur und dem in jedem Raum verfügbaren WLAN können schnell weitere Texte, Bilder und Unterrichtsmaterialien per iPad oder Notebook hinzugezogen werden.“
„Bei uns ist die moderne Technik keine Alternative zur Erarbeitung und Einübung der traditionellen Kulturtechniken, sondern bringt diese ganz im Gegenteil ins Rampenlicht“, betont Schulleiter Matthias Nadenau. „Deshalb hat jeder Klassenraum an St. Kaspar einen Beamer und auch eine klassische Tafel“. Wichtig ist Nadenau und seinen Kolleginnen und Kollegen, dass der Zugang zu digitalen Medien vom Geldbeutel der Eltern, von ihrer Finanzkraft unabhängig ist.
WLAN und Notebooks sind an St. Kaspar längst gut eingespielter Alltag. Drei Klassensätze mit Notebooks, der Computerraum und seit neuestem ein Klassensatz iPads stehen zur Verfügung, wenn ganze Klassen oder Kurse digitale Endgeräte im Unterricht nutzen sollen. Selbstverständlich verfügt auch der Selbstlernraum der Oberstufe über Computer, Internetzugang und Drucker. „Dass immer alles reibungslos funktioniert, lädt geradezu zum Einsatz der modernen Technik ein“, loben Musik-Lehrerin Doris Salmen und Englisch-Lehrerin Magdalena Blum ihren Kollegen Block. Informatik-Lehrer Block ist neben seiner Unterrichtstätigkeit für die komplette Technik zuständig und steht den Kolleginnen und Kollegen auch bei Fragen stets mit Rat und Tat zur Seite.
Schon Ende 2003 kam der erste Klassensatz Notebooks in die überschaubare Ordensschule im Bad Driburger Ortsteil Neuenheerse; für den Informatikunterricht und die informationstechnische Grundbildung stand schon vorher ein Computerraum zur Verfügung, der nach wie vor fast immer ausgebucht ist. Für die Neuenheerser Schülerinnen und Schüler sind Notebooks ganz normale Arbeitsmittel. Die jetzt sowohl für die Nutzung durch die Lehrer als auch für die Nutzung als Klassensatz durch die gesamte Lerngruppe angeschafften iPads sind eine nützliche Ergänzung der bisherigen Ausstattung. „Mit den iPads lassen sich fast beliebige Medien einfach und ohne Zeitverlust nutzen und präsentieren“, erläutert Politiklehrer Nils Franzen den Vorteil der neuen Geräte. Eine Fortbildung zum Umgang mit den neuen Tablets hat alle aus dem Kollegium ins Boot geholt und Zweifler ihre Bedenken über Bord werfen lassen. Dazu hat die Schule ihr eigenes Kompetenzteam für digitale Medien eingerichtet; damit ist der Grundstein für neue Formen der kollegialen Zusammenarbeit gelegt. Jetzt profitieren die Lehrer durch Austausch untereinander von den Erfahrungen ihrer Kolleginnen und Kollegen und bilden sich in kleinen Gruppen gegenseitig weiter fort.
Dem Neuenheerser Gymnasium ist es ein besonderes Anliegen, die Schülerinnen und Schüler auch in Sachen IT und Digitalisierung gut vorbereitet in die Welt nach der Schule zu entlassen. Deshalb wird neben vielen anderen „digitalen Aktivitäten“ seit Jahren beständig ein Leistungskurs Informatik in der Oberstufe angeboten. Er wurde in den letzten Jahren selbst dann eingerichtet, wenn sich einmal nicht so viele Schülerinnen und Schüler das moderne Leistungskursfach zutrauten.