Schüler machen sich für alte Streuobstwiese stark

appelkamp2019Vor etwa 70 Jahren wurde der Appelkamp auf der Bühre nahe Neuenheerse angelegt, um die Ernährungslage von vielen Flüchtlingen und Vertriebenen aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten zu verbessern. Heute sorgen Schüler des Gymnasiums St. Kaspar dafür, dass dieses in die Jahre gekommene Biotop erhalten bleibt. Mit Leiter, Astschere und Teleskopsäge machten sich die jungen Umweltaktivisten nach dem Schulunterricht daran, dringend erforderliche Pflegeschnitte an den Apfelbäumen vorzunehmen. Die fachkundige Einführung und Anleitung erhalten sie von Jörg Proppe, Mitarbeiter des Regionalforstamtes Hochstift in Neuenheerse. „Alte Bäume dürfen nur vorsichtig beschnitten werden, achtet gut darauf, vor allem kranke Äste zu entfernen!“, so eine der Empfehlungen, die er den jungen Aktivisten mit auf den Weg gibt. Aber dabei bleibt es nicht. Er packte selbst mit an, so dass seine Begeisterung schnell übersprang. Unterstützt werden die Schüler durch Eltern und Lehrer, die selbst Spaß daran haben, die Kunst des Obstbaumschnitts zu erlernen, und sich dabei mit den Jugendlichen auf Augenhöhe sehen.

Umwelt-AG von St. Kaspar übernimmt Verantwortung

„Wir haben im vergangenen Herbst aus dieser Streuobstwiese so viele Äpfel geerntet, dass wir davon satte 700 Liter Apfelsaft pressen konnten“, resümiert Lenn Scheipers (8a), und findet, dass es deshalb selbstverständlich sei, diese Kostbarkeit für die Zukunft zu erhalten. Damit das gelingt, plant die Umwelt-AG junge Bäume in Neuenheerse und in einer zweiten Streuobstwiese bei Dringenberg nachzupflanzen. Die Schüler wünschen sich, dass in der Bevölkerung die Kostbarkeiten der heimischen Natur wieder so geschätzt werden, wie das früher einmal war. Und wie kostbar früher diese Bäume den Menschen waren, erzählt ihnen P. Thomas Wunram: „Jeweils im späten Frühling gab es einen Termin, an dem die Ernte jedes einzelnen Baums versteigert wurde. Da wurde richtig gefeilscht, und es ging zu wie auf Annentag.“
Neben Schülerpraktika, Klassenexkursionen und Pflegemaßnahmen ist die Baumschnittaktion ein Projekt der seit vier Jahren bestehenden Kooperation des Staatlichen Forstamtes Neuenheerse mit dem Gymnasium St. Kaspar.
Dabei sind es immer die Schüler selbst, die entscheiden, was getan wird. Immerhin investieren sie ja ihre freie Zeit. Und sie haben einen Sack voller Pläne: im Klostergarten vor der Schule ist ein Hochbeet aus Weidengeflecht in die Jahre gekommen und muss erneuert werden. Bei klirrender Kälte haben sie dafür im Januar schon Kopfweiden geschnitten. Und sie planen, den alten Aschenplatz im Schulgelände in eine Schmetterlingswiese zu verwandeln. „Es wäre schön, wenn wir damit einen gesunden Lebensraum für Bienenvölker an St. Kaspar schaffen“, schwärmt Annette Tisius, die als Lehrerin mit ihrem Kollegen Jörg Lange die Umwelt-AG begleitet.

Foto: M. Weiß :: (v.l.) Finn Tisius, Lenn Scheipers und Frederik Weiß wissen jetzt, wie man Apfelbäume pfleglich beschneidet.

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