Patronatsfest in Neuenheerse
(fb) Es war um das Jahr 887, als unter dem vierten Paderborner Bischof Biso (887-908) die Überführung der Gebeine der Hl. Saturnina aus dem französischen Ort Sanctis, dem heutigen Sains-les-Marquion, in das Stift Heerse erfolgte.
Der Überlieferung nach sollen zeitgleich die Gebeine der Hl. Fortunata, die als Nebenpatronin der Kirche benannt wird, aus Rom übertragen worden sein.
Die Reliquien der beiden Heiligen werden das Jahr über in kleinen, schlichten Holzsärgen in der Confessio der Krypta aufbewahrt.
Anlässlich des Saturninenfestes werden die Reliquiensärge mit vergoldeten Zierschreinen umgeben (s. Foto), die der Dringenberger Künstler Heinrich Gröne im ersten Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts aus Holz geschaffen hat.
Die Feierlichkeiten anlässlich des Patronatsfestes beginnen bereits am Abend des Christi Himmelfahrtstages mit Erhebung der Reliquien aus der Krypta in die Mitte der Kirche. Dazu ertönt durch die örtliche Bläsergruppe ein dreifacher Tusch, der ursprünglich aus dem Oratorium "Paulus" (1836) von Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809-1857) stammt. Damit wird die Gegenwart der Heiligen ankündigt. Die Gemeinde singt dazu das Saturninenlied.
Am folgenden Sonntag, den 2. Juni, wird dann das Patronatsfest gefeiert. Um 09.00 Uhr beginnt das Festhochamt zu Ehren der beiden Kirchenpatroninnen und aller anderen Heiligen, deren Reliquien in der Kirche aufbewahrt werden. In der Hl. Messe wird u.a. das Saturninenlied unserer Patengemeinde aus Sains-les-Marquion in der französischen Landessprache gesungen. Damit wird die herzliche Verbundenheit zu unseren französischen Freunden verdeutlicht.
Nach dem Hochamt folgt die große Reliquienprozession zum Saturninenkreuz, die von den Schützenbruderschaften aus Neuenheerse und Kühlsen sowie den Dringenberger Burgmusikanten begleitet wird. Mit Rückkehr in die Pfarrkirche endet dann mit dem „Te Deum“ die kirchliche Feier.
Der weltliche Teil findet danach in Form des Saturninenbrunches auf dem Kirchparkplatz statt.
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